Hier der Bericht von bluewin von heute mittag
Verunfallter Bauzug fährt unkontrolliert rund 31 Kilometer weit
Zugunglück in Thun Ein ausser Kontrolle geratener Bauzug ist in der Nacht auf Mittwoch von Blausee im Berner Oberland 31 Kilometer ungebremst bis Thun gerast und dort auf einen stehenden Bauzug aufgefahren. Die dreiköpfige Besatzung kam ums Leben. Anzeige Anzeige
[sda] - Warum die Bremsen des Bauzugs versagten, war am Morgen noch unklar, wie Mathias Tromp, Direktor der BLS Lötschbergbahn AG, in Thun vor den Medien erklärte. Die drei Männer in diesem Zug - ein BLS-Lokführer, ein BLS-Schienentraktorführer sowie ein Spezialist einer privaten Baufirma - lösten sofort Alarm aus.
Ob danach noch Funkkontakt mit der Besatzung bestanden habe, werde derzeit abgeklärt, sagte Tromp weiter. Bei den getöteten BLS-Mitarbeitern handelt es sich um Schweizer. Der Mitarbeiter der privaten Baufirma stammt möglicherweise aus Deutschland, wie die Behörden bekannt gaben. Alle drei waren Familienväter.
Die BLS-Verantwortlichen hätten nach dem Alarm entschieden, den Zug über Spiez hinaus fahren und in Thun auf einen stehenden Bauzug auffahren zu lassen. Die dortigen Mitarbeiter hätten sich alle rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Elf Personen wurden am Vormittag im Spital Thun psychologisch betreut.
Es sei ein "mutiger Entscheid" gewesen, den rasenden Zug auffahren zu lassen, sagte ein sichtlich um Fassung ringender Tromp an der Medienkonferenz.
In Thun-Dürrenast prallte der ausser Kontrolle geratene Bauzug um 3.20 Uhr in der Nacht auf zwei stehende Materialwagen. Diese wurden - trotz angezogener Bremsen - vom Bauzug rund 200 Meter vorwärts geschoben, bis die Fahrzeuge schliesslich auf den stehenden Bauzug aufprallten.
Am Unfallort bot sich ein Bild des Grauens. Die Wagen waren stark ineinander verkeilt. Ein Waggon war über eine Mauer gestürzt. Rettungseinheiten, Polizei und Feuerwehr standen mit einem grossen Aufgebot im Einsatz.
Mit welcher Geschwindigkeit der Zug unterwegs war und auffuhr, konnten die Untersuchungsbehörden noch nicht sagen. Die Abklärungen sind noch im Gang