Hallöle zusammen,
obwohl ich das Seehäsle (bzw. die SBB Deutschland GmbH) nur bedingt mag, war ich doch ein bisschen schockiert über einen Artikel im Südkurier am Montag, worin es um eine vorrübergehende Stilllegung des Seehäsle ging. Dies scheont wohl abgewandt zun sein, siehe folgender Artikel (heute unter www.suedkurier.de gefunden):
28.03.2006 05:20
Kreistag rettet das Seehäsle
Einstimmiger Beschluss: Zugverbindung Radolfzell-Stockach bleibt bestehen
Das Seehäsle fährt auch in Zukunft auf der Schiene. Nach dem einstimmigen Beschluss des Kreistags ist die Zugverbindung gerettet und eine Zwischenlösung mit Bussen vom Tisch. Der Vertrag mit der SBB GmbH wird vorzeitig aufgelöst und ein neuer Vertrag europaweit ausgeschrieben.
Konstanz
VON MARTINA KELLER-ULLRICH
Einstimmiger Beschluss: Zugverbindung Radolfzell-Stockach bleibt bestehen
Konstanz - Nachdem das auf der Bahnstrecke zwischen Radolfzell und Stockach verkehrende "Seehäsle" mit einer ganzen Pannenserie immer wieder für Schlagzeilen gesorgt hat, hat der Kreistag nun beschlossen, den bestehenden Vertrag mit der SBB GmbH zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 einvernehmlich aufzulösen. Ein von der SBB vorgelegtes Sanierungskonzept hat gezeigt, dass eine wirkliche Verbesserung nur mit neuen Fahrzeugen erreicht werden kann. Diese sind jedoch nicht kurzfristig lieferbar.
Nun wird der Bahnverkehr auf der Strecke europaweit neu ausgeschrieben. Bis ein neuer Betreiber tatsächlich Fahrt aufnehmen kann, dauert es nach Schätzungen der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) voraussichtlich bis zum Fahrplanwechsel 2008/2009. Solange ist eine Zwischenlösung erforderlich. Der Technische und Umweltausschuss hatte gefordert, auch die Möglichkeit einer Buslinie als Übergangslösung zu prüfen. Dies hatte zu heftigen Protesten von Seiten der Pendler und Bahnbefürworter geführt. Mit der Entscheidung des Kreistags ist jedoch klar, dass das Seehäsle auch weiterhin auf Schienen rollt.
Dies lässt sich der Kreis etwas kosten und zwar rund eine Million Euro in der Übergangszeit. Denn nach Schätzungen werden die anfallenden Kosten pro Jahr 1,6 bis 1,7 Millionen Euro betragen, gegenüber 1,2 Millionen Euro, die die SBB GmbH heute erhält. Der Busverkehr käme eindeutig billiger, unter anderem auch deshalb, weil im Gegensatz zur Schiene für die Straße keine Benutzungsgebühr anfällt. Andererseits wird der Kreis ab 2007 beim Seehas-Betrieb zwischen Konstanz und Engen finanziell entlastet, denn dann übernimmt das Land jährlich eine Million Euro der Kosten.
Weitere Kosten entstehen dem Kreis jedoch durch die vorzeitige Auflösung des Vertrags mit der SBB GmbH und zwar insgesamt gut 1,2 Millionen Euro. 800000 Euro davon entfallen allerdings auf die Infrastruktur und somit auf Bahnhöfe, Weichen, Bahnsteige und Beleuchtung, die auch weiterhin gebraucht und genutzt werden. Rund 400000 Euro wären für den Restwert der Fahrzeug fällig, doch über diese Summe will Landrat Frank Hämmerle noch verhandeln: "Fahrzeuge, die die Verkehrsleistung nicht erbringen, haben auch nicht den entsprechenden Restwert."
Sowohl Kreisverwaltung als auch sämtliche Fraktionen des Kreistags waren sich einig, dass der in den 90-er Jahren gefällte Entscheid für das Seehäsle nicht umgestoßen werden solle. Es gehört zur "Glaubhaftigkeit der Politik, dass sie bei solchen Grundsatzentscheidungen bleibt", sagte Hämmerle. Kreis und SBB gehen übrigens nicht im Streit auseinander und im Landratsamt rechnet man damit, dass sich auch die SBB an der Ausschreibung der Leistungen beteiligen wird. Damit das Seehäsle in Zukunft verlässlich fährt, gehören zur Grundlage eines neuen Vertrages auch klar definierte Qualitätsanforderungen sowie entsprechende Sanktionen, wenn diese nicht eingehalten werden.
Quelle: [
www.suedkurier.de]
Was ich mich nun frage: Wieso sollte es bei einer Ausschreibung frühestens 2008-2009 zu einem Betriebsbeginn kommen können? Da soll sich die NVBW halt mal ranhalten! Es gibt genug Eisenbahnverkehrsunternehmen die flexibel genug wären, kurzfristig den Betrieb zu übernehmen...
Und wenn's um die Fahrzeugbeschaffung geht: Es gibt mittlerweile auch Leasinggesellschaften, die sehr kurzfristig Triebwagen liefern können, z.B. Angel Trains.
Und kurzfristig Personal herzubekommen, dürfte ein noch kleineres Problem sein: auch hier gibt es findige Firmen, die für Abhilfe Sorgen (z.B. UTL oder DB Zeitarbeit).
Außerdem könnte ich mir sogar gut vorstellen, dass die DB (also RAB oder DB Regio Südbaden) die Leistungen kurzfristig übernehmen könnten. Personal und Fahrzeuge gibts ja eigentlich reichlich. Und wenn's nur ein 628er ist... (Zur Not soll's der Ulmer Spatz fahren...*smile*).
Außerdem: Wenn sich der Kreisrat dazu entschließt, auch in der Übergfangszeit SPNV zu fahren, wer macht das dann?? SBB GmbH? DB? Oder gar Connex?
Und noch was anderes: In dem Artikel steht, die SBB GmbH will sich auch bei dieser erneuten Ausschreibung bewerben! Also wenn se denen nochmal ne Chance geben, dann kann man ihnen auch nicht helfen.
Das ist ja wie wenn ein Chef seinem Mitarbeiter kündigt, weil er oft nicht zur Arbeit erscheint, und dann bewirbt der sich wieder um die Stelle und wird genommen... *kopfschüttel*
Was meint ihr zu der Geschichte???
Gruß,
TBW