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Regionalbahn Mindelheim Günzburg: Die Bahnstrecke soll sicherer werden (PM)

REGIONALBAHN MINDELHEIM - GÜNZBURG

Die Bahnstrecke soll sicherer werden

Die Linie Mindelheim - Günzburg gilt als besonders unfallträchtig. Einige Übergänge sollen ganz wegfallen, andere technisch verbessert werden Von Johann Stoll


Ob Hainzenhof, Breitenbrunn, Weilbach oder Nassenbeuren: Kaum ein Jahr vergeht, in dem es entlang der rund 70 Kilometer langen Bahnstrecke Mindelheim - Günzburg nicht zu mindestens einer Kollision zwischen Pkw und Zug kommt,
bei der immer wieder auch Schwerverletzte oder gar Tote zu beklagen sind. Hauptursache für die Unfallhäufigkeit gerade auf dieser Strecke: Viele der 84 Bahnübergänge sind nicht ausreichend technisch abgesichert. Das will die Bahntochter DB Netze jetzt ändern.
Im Mindelheimer Stadtrat freilich zeigte sich, wie mühsam dieses Vorhaben ist.

Konkret ging es um die neun Bahnübergänge auf der sieben Kilometer langen Strecke, die das Stadtgebiet durchzieht. Von diesen sind nur zwei technisch gesichert, sagte Dietmar Schieder von der DB Netz AG aus Nürnberg.

Die Herausforderung: 84 Übergänge

Die Bahn hat nun ein Konzept erarbeitet, das Josef Doll von den Grünen als „Geben und Nehmen“ beschrieb. Ein Übergang soll technisch abgesichert werden, ein zweiter eine Brücke erhalten und ein dritter Übergang mit einer Lichtzeichenanlage aufgerüstet werden.
Jeder Übergang, der technisch gesichert werden muss, kostet 750 000 Euro. Bei 84 Bahnübergängen wäre das schlicht nicht zu finanzieren. Deshalb drängt die Bahn auf die Schließung von Übergängen.
Im Falle Mindelheims sollen fünf von neun Übergängen dicht gemacht werden und einer nur noch für Fußgänger und Radfahrer offen gehalten werden. Betroffen davon wären vor allem die Bauern.

Weil die Landwirte aber meist nur einen Umweg von rund 1,5 Kilometern hinnehmen müssten, sei das zumutbar. Der Bahn-Vertreter verwies auf die Rechtssprechung, wonach ein Umweg von bis zu drei Kilometern entschädigungsfrei hinzunehmen sei.

Schon im Sommer haben die beiden Nassenbeurer Stadträte Wolfgang Streitel und Fritz Birkle (beide CSU) das Gespräch mit den Nassenbeurern gesucht. Der nördlichste Übergang (Kilometer 49,7) könne geschlossen werden. Anders der zweite Übergang bei Kilometer 50,2.
Die Landwirte wollen diesen erhalten, weil östlich eine befestigte Straße die Zufahrt zu den Feldern und Äckern ermöglicht. Sollte im Westen eine ähnlich befestigte Straße gebaut werden, könnte auch auf diesen zweiten Übergang verzichtet werden.
Fritz Birkle sagte, würde im Westen noch einmal ein befestigter Weg angelegt, wäre das ein Schildbürgerstreich“. Das mochte Bürgermeister Stephan Winter so nicht stehen lassen. In jedem Fall müsse die Sicherheit an den Übergängen verbessert werden.
Würde dieser offen bleiben, müsste auch dafür Grund bereitgestellt werden, damit das Andreaskreuz mindestens 27,5 Meter von der Bahnlinie entfernt angebracht werden kann.

Fast jeder Übergang hat Freunde

Der Übergang an der Hauptstraße sei Gefahrenstelle Nummer eins, betonte Wolfgang Streitel. Diese Sanierung sollte oberste Priorität haben. Der Übergang Weststraße wird nachgerüstet.
Die geplante Schließung des Übergangs Nassenbeurer Weg lehnen die Nassenbeurer laut Streitel ab. Die Landwirte müssten dann mit ihrem schweren Gerät teilweise über einen Geh- und Radweg. Die Gefahr für Kinder wäre hier zu groß.

Der Bahnübergang bei der Firma Kleiner soll mit einer Brücke sichergestellt werden. Über diese Brücke soll auch das Wohnbaugebiet im Norden Mindelheims erschlossen werden. Der Übergang weiter südlich bei den Bögen soll nur noch von Radfahrern und Fußgängern passierbar gemacht werden.
Gestrichen werden sollen nach dem Wunsch der Bahn die beiden weiteren Übergänge Brunnecker Straße und Gleisdreieck. Am Gleisdreieck wird eine Schallschutzwand gebaut.

Peter Miller (ÖDP) freilich hält dagegen. Irgendeinen Übergang im Bereich des Gleisdreiecks sollte es geben, weil sonst alle Nutzer des künftigen Schrebergartens gezwungen sind, mit dem Auto zu fahren.

Die Kosten für Grunderwerb, Umbau oder Brücke teilen sich zu je einem Drittel der Bund, die Bahn und die Kommune. In einem nächsten Schritt will Bürgermeister Winter mehr Vergleichszahlen.
Die Verwaltung soll prüfen, wie teuer beispielsweise ein neuer Feldweg nördlich von Nassenbeuren käme, um so einen Übergang schließen zu können.

Der Bahn schwebt ein dreistufiger Zeitplan vor. Vorrangig sollen Weststraße und Nassenbeurer Weg erledigt werden. Erst danach soll die Hauptstraße angepackt werden. Mehrere Stadträte forderten allerdings, dass das vorgezogen werden müsse.
Knackpunkt in jedem Fall wird aber sein, ob es gelingt, die notwendigen Flächen von den Bauern zu erhalten. Sollte das nicht gelingen, könnte noch über viele Jahre hinweg alles beim Alten bleiben.

Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/mindelheim/Die-Bahnstrecke-soll-sicherer-werden-id39996522.html
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Regionalbahn Mindelheim Günzburg: Die Bahnstrecke soll sicherer werden (PM)

Hechter119918. Dezember 2016 23:39



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