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Verkehrsverbund schafft Ding-Card ab und setzt auf Handy-TicketsWer kein Smartphone hat, bekommt ab 2018 keine Vergünstigungen im Nahverkehr mehr: das Handy-Ticket ersetzt die veraltete Ding-Card. Was sich im ÖPNV noch ändert.
cl | 17.08.2017 25 0
Verkehrsnetzplan: Abokarte wird abgeschafft.Auf Fahrgäste von Bussen und Straßenbahnen im Donau-Iller-Nahverkehrsbund (Ding) kommen nächstes Jahr einige Änderungen zu. Die wohl gravierendste: Die Ding-Card wird abgeschafft. Sie sei mittlerweile veraltet, heißt es in einer Pressemitteilung. Außerdem kämen bei vielen Verkehrsunternehmen inzwischen moderne Verkaufsgeräte zum Einsatz, die die Ding-Card nicht mehr verarbeiten können.
Die Karte, mit der Einzelfahrscheine rund zehn Prozent günstiger zu lösen waren, wird in zwei Schritten abgeschafft: Von Januar 2018 an werden Ding-Karten weder ausgegeben noch neu aufgeladen. Restguthaben kann dann noch bis Ende des Jahres aufgebraucht werden, allerdings entfällt der Rabatt. Vom 1. Januar 2019 an kann man dann nicht mehr mit der Karte bezahlen. Falls noch Guthaben auf der Karte ist, kann dieses bis Ende 2020 erstattet werden.
Preise für Fahrscheine steigenStattdessen setzt der Ding künftig auf das Handy-Ticket. Davon werden laut Mitteilung derzeit 10.000 Stück im Monat verkauft, ein Plus von 25 Prozent zum Vorjahr. Wer seinen Einzelfahrschein in Zukunft auf dem Smartphone löst, erhält weiterhin Vergünstigungen – er kostet dann 2 Euro. Das geht mit iPhones und Android-Geräten entweder direkt über die Ding-App oder die App „Handy-Ticket“.
Von Januar 2018 an gelten nach der Nullrunde 2017 auch neue Fahrpreise. Sie verteuern sich im Durchschnitt um 1,8 Prozent. Als Gründe nennt Ding die aktuellen Lohnabschlüsse sowie steigende Fahrzeugkosten. Die Monatskarte kostet 1,40 Euro mehr (ab 1. Januar 2018: 57,80 Euro), die Abo-Jahreskarte 1,20 Euro mehr (49,20 Euro), die Schüler-Monatskarte 1,10 Euro mehr (43,30 Euro).
Neue Altersgrenze für SeniorenFür das Semesterticket müssen Studenten ab dem 1. Januar 2018 4,80 Euro mehr berappen (120 Euro). Auch die Tageskarte für Gruppen wird um 0,30 Euro teurer (7,50 Euro). Einzelfahrscheine (2,20 Euro) sowie die Tageskarte Single hingegen sind von den Preiserhöhungen ausgenommen. Letztere wird im Stadtgebiet Ulm/Neu-Ulm billiger und kostet in Zukunft 4,40 Euro statt bislang 5 Euro. In allen anderen Preisstufen wird sie rund fünf Prozent billiger.
Eine weitere Änderung betrifft die Altersgrenze für das Seniorenticket: Sie wird grundsätzlich auf 65 Jahre angehoben. Bislang galt ein Einstiegsalter von 63 Jahren, gleich, ob die Person noch berufstätig oder bereits im Ruhestand war. Wer allerdings seinen Rentenbescheid vorzeigt, kann das neue „Ticket 65plus“ schon im Alter von 60 Jahren erwerben.
Quelle:
http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/ding-card-wird-abgeschafft-15595080.html