Diese Entwicklung hat sich schon länger angedeutet und beruht auf dem aktuellen Stand von Stuttgart 21. Auf den letzten Fahrplankonferenzen wurde der Blick auf die Südbahnverkehre immer weniger, im Frühjahr 2020 überhaupt nicht mehr thematisiert. Die in der Zielplanung des Landes vorgesehenen Südbahnverbindungen basieren nämlich auf dem zukünftigen unterirdischen Haltepunkt(!) in Stuttgart und sind auf eine Weiterfahrt unter anderem nach Würzburg ausgelegt. Zwar wurde mit einer Ausschreibung der Südbahnnetze erst zum Fahrplanwechsel 2023 ein zweijähriger Sicherheitspuffer nach der ursprünglich versprochenen S21 Fertigstellung eingeplant, dieser ist nun aber Makulatur. Bekanntermaßen wird die Fertigstellung von S21 aktuell auf 2025 versprochen, von Fachleuten aber erst in Richtung 2030 gesehen. Was dann funktioniert weiß niemand, Die jetzt abgeschlossenen Vertragsverlängerungen tragen diesem Umstand Rechnung, mit teilweisen Laufzeiten, je nach Netz, bis 2029 2025/2026 teilweise ausgestattet mit Sonderkündigungsrechten. Es ist sicher kein Zufall dass diese Sonderkündigungsrechte mit der aktuell versprochenen S 21 Fertigstellung identisch sind. Übrigens konnte der aufmerksame Betrachter in der Fernverkehrsankündigung des IC-Verkehrs analog alter IR Linien ebenfalls das im schlechtesten Fall mögliche Datum 2029 erkennen.
Das heißt in der Praxis: Netz 2 Stuttgart -Lindau bleibt bei Dosto (vermutlich um 1-2 Wagen verlängert)mit 146/147 bespannt. Die eingesparten Zeiten dienen vorwiegend der Fahrplanstabilisierung und Übergangssicherstellung.
Der Nahverkehr im Netz 16a Ulm- Biberach/Süd wird mit 425 gefahren, die nicht taktkonforme Lücke nach Aulendorf wird im wesentlichen bleiben.
Der Verkehr im Netz 5 Ulm -Basel entfällt zu Gunsten eines 3 Wagen Dosto mit 245 in der Relation FN-Basel und eines RE Ulm-Friedrichshafen-(Lindau?) mit 425.
Der Verkehr im Netz 16b wird zwischen FN und Lindau auf 425 umgestellt zwischen FN und Radolfzell bleiben die SWEG Lint und sicher auch 650
Der 425 Verkehr nach Lindau wird zumindest am Anfang durch die Baustelle in Lindau bestimmt. Dort fehlt durch die Dammsanierung zeitweise ein Gleis zur Insel und die Fahrleitung in Gleis 4-8 kann erst nach Abbruch des Fußgängersteges nach Gartenschauende begonnen werden.
Der Verkehr im Netz 16a Aulendorf-Friedrichshafen der BOB ist nach meinem Kenntnistand mit einigen Ungewissen Faktoren behaftet. Aktuell gibt es einen Zusage der NVBW zur direkten Vergabe bis 2023, mit dem Zugeständnis, die Seitens der NVBW eigentlich vorgesehene tägliche 5-24Uhr Bedienung nicht erbringen zu müssen.( Das sind die Lücken am Abend und an Sa/So)und weiter mit Diesel unter Fahrleitung fahren zu dürfen. Beides ist seitens der NVBW eigentlich unerwünscht und beruht auf politischen Zusagen aus dem Hinterzimmer. Hier werden sich die Gesellschafter der BOB zeitnah zur weiteren Zukunft der Gesellschaft äußern müssen.
Welche Veränderungsmöglichkeiten innerhalb dieser Verträge DB Regio zugestanden wird, und welchen Einfluß die NVBW darauf nehmen kann oder wird muss man abwarten.
Sicher werden in unserem Forum noch einige Verbessrungsmöglichkeiten zu dieser Situation kommen, die wir vielleicht auch einmal gemeinsam in den politischen Raum tragen können.
Liebe Grüße Martin