Da mischen sich viele Dinge: Interessen der Bahn ( was ist das?), Wichtigmacherei eines Bahnmitarbeiters, Gesetze und Richtlinien zum Persönlichkeitsschutz.
Die praktische Umsetzung des Gesetzes ist schwierig, ist nicht eingeübt von allen Beteiligten ( Fotografen und Fotografierten) und ist ein typisch realitätsfernes und übertriebenes neues Gesetz (meine persönl. Meinung). Grundsätzlich ist ein Schutz der fotografierten Personen manchmal sicher sinnvoll : Fotos in verfänglichen Situationen, unter den Rock von Frauen, Fotos , die missbraucht werden für perverse Gelüste etc. Das rechtfertigt aus meiner Sicht aber nicht Fotos von Personen (als Beiwerk) grundsätzlich zu verbieten oder zu reglementieren.
Ob mit oder ohne Stativ ist dabei völlig unbedeutend und nebensächlich. Lieber sichtbar mit Stativ als mit einer Knopflochkamera in den Ausschnitt zu peilen.....
Habe schon Bahnmitarbeiter getroffen und fotografiert, die mich ermahnten die Aufnahmen "nicht ins Netz" zu stellen. Ebenso haben mich Arbeiter am Gleis kontaktiert, wir haben Emailadressen ausgetauscht und ich habe ihnen die Fotos zur Freude der Beteiligten dann zugeschickt. Der höfliche Umgangston ist wichtig, auch im Urlaub in exotischen Ländern kann man immer irgenwie fragen und mit Gesten bitten, Fotos machen zu dürfen. Wenn große Angst und Widerwillen ersichtlich ist, respektiere ich das immer. Das sind aber zwischenmenschliche Absprachen, die mit den Gesetzten bei uns nichts zu tun haben. Achtet mal auf die Berichterstattung in den TV-Nachrichten: man sieht oft nur Füße und "Personen" unterhalb der Kniekehlen....., um den rechtlichen Anforderungen zu genügen.
Ich bin durch diese Artikel wieder ein Stück unsicherer geworden und fühle mich wieder mehr eingeengt.
Grüße an alle (Fotografen)...
Wolfgang