C. Miller schrieb:
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> Hallo diezge,
>
> was die rein quantitative Betrachtung angeht, sehe
> ich das deutlich anders.
>
> diezge schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> > Der Deutschlandtakt ist aber noch in weiter
> Ferne,
> > da reden wir frühestens nach der Eröffnung von
> > Stuttgart 21 drüber. Also vorraussichtlich
> > zwischen 2025 und 2027.
>
> Der D-Takt spielt aktuell für die Südbahn keine
> Rolle. Im D-Takt soll es auch keinen RE
> Karlsruhe-Lindau geben. Die NVBW plant aber ganz
> anders, eben mit diesem IR-Nachfolger (25 Jahre
> nach dessen Ende...).
>
>
>
> > Wie ich schon schrieb:
> > Die Fahrzeiten sind nicht das Entscheidende.
> Wir
> > bekommen ab Dezember 30 % mehr Verkehr auf der
> > Südbahn und mehr Sitzplätze pro Zug.
>
>
> Ja und? Lassen wir Corona mal ganz weg, haben wir
> immer noch nicht echte Kapazitätsprobleme. Ein
> reiner Pendelverkehr Ulm-Friedrichshafen hilft
> nicht wirklich. Es kommt auch nicht nur auf
> Anschlüsse an. Wir brauchen durchlaufende Züge.
> Wir brauchen komfortable Züge. Wir brauchen Züge,
> die auch in der HVZ genügend Platz bieten. Wenn
> jede halbe Stunde ein Quitschie zwischen
> Friedrichshafen und Ulm pendeln würde, bekämen wir
> keinen nennenswerten Fahrgastzuwachs. So ein
> Fahrplan ist zwar der Traum aller Fahrplanmacher
> und Betriebler, aber aus Fahrgastsicht ist so ein
> Angebot nicht attraktiv.
Oha! Das stimmt nun mal überhaupt nicht. Merke: Je dichter der Takt, desto mehr Fahrgäste. Warum pendeln viele nicht mit dem Zug zur Arbeit? Weil nur alle Stunde ein Zug fährt. Übertrieben gesagt: Zehn Züge pro Stunde mit 50 Sitzplätzen sind besser als ein Zug pro Stunde mit 500 Sitzplätzen. Aber halt auch teurer. Drum ist der Nahverkehr in Großstädten wie Stuttgart auch so attraktiv: Weil im Stammtunnel halt alle paar Minuten ne S-Bahn fährt. Im ländlichen Raum sieht es da ganz anders aus. Der Anteil ÖPNV-Pendler in Friedrichshafen (ohne Schüler) liegt bei gerade mal 3 - 5 %.
Das mit den durchlaufenden Zügen war klar kommuniziert, dass der IRE Ulm-Basel in Friedrichshafen gebrochen wird. Ich vermute, das soll Druck auf die Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn-West ausüben. Wenn da nur mal die Ablachtalbahn nicht reingrätscht und der IRE in Zukunft dann Ulm-Mengen-Stockach-Radolfzell-Basel fährt...
> > Das mit zweimal langsam verstehe ich nicht. Es
> > gibt ein langsames Produkt, das wie heute der
> RE5
> > hält. Das schnelle Produkt ist der ehemalige
> > Basler, mit Halten in Biberach, zusätzlich
> > Aulendorf aber dafür nicht mehr Flughafen und
> > Ravensburg. Das schnelle Produkt fährt
> zusätzlich
> > stündlich.
> >
> > Also pro Stunde ein schneller und ein langsamer
> > Zug pro Richtung. Zusätzlich zu den RBs.
>
> Aber das ist kein schneller Zug, der Ersatz für
> den Baseler. Wenn das wirklich ein Sprinter wäre,
> würden wir hier nicht diese Debatte führen. So
> eine Sprinter-Konzeption könnte interessant
> werden, falls dieser schnelle 425er einen guten
> Anschluss auf den Neubaustrecken-ICE in Ulm
> schaffen würde. Dazu ist aber noch nichts bekannt.
> 2021 kann der von mir aus noch ins Leere fahren,
> dieser Baseler-Nachfolger. Aber 2022 muss da mehr
> kommen. Eine schnelle Brücke Ulm-Vorarlberg wäre
> nötig. Sonst bekommt man den großen Nutzen der
> Neubaustrecke nicht ins ganze Ländle. Vorarlberg
> ist auch Ländle ;-)
Richtig, da stimme ich Dir zu. Aber das kommt, wenn überhaupt alles erst nach Stuttgart 21. Danach wird der ganze Fahrplan samt den Bussen komplett neu geplant. Da wird nichts mehr sein wie jetzt.
> > Die Quietschies sind nur übergangsweise im
> > Einsatz. Der bestehende Verkehrsvertrag wurde
> bis
> > Dez 2027 verlängert mit jährlichen
> > Kündigungsoptionen Dez 2025 und Dez 2026. Je
> > nachdem, wann Stuttgart 21 fertig ist, kann
> früher
> > gekündigt werden. Dann gibt es
> Neuausschreibungen
> > mit Neufahrzeugen.
>
> Genau das ist ja das Problem. Das "nur
> übergangsweise" kann sechs Jahre dauern. Also,
> Übergang sieht anders aus. Warum holte man nicht
> ein paar mehr Dostos? Da die DB AG in Deutschland
> viele Aufträge verliert, sind genügend Dostos auf
> dem Markt. Zu teuer? Musste das Land sparen?
> Zwischen München und Memmingen werden im Dezember
> 2021 genügend Dostos frei, wenn die Stadler Flirt
> für Go ahead fahren.
Richtig, auch ich habe es mehrfach bemängelt, dass die Ansichten, was übergangsweise ist, sehr unterschiedlich sind. Übergangsweise sind für mich sechs Monate und nicht sechs Jahre. Nichts desto trotz ist aber auch verständlich, dass die DB-Regio keine Neufahrzeuge wegen sechs Jahren anschafft und am Schluss bekommt ein anderes EVU die Verkehre. Das wäre wirtschaftlich nicht darstellbar. Und auch die DB AG ist nun mal privatwirtschaftlich unterwegs und da sollte am Ende des Tages Geld in der Kasse sein...
Dostos gut und recht aber man benötigt auch die entsprechenden Loks dazu. Und davon hat man nicht genug. Grund: Das Land möchte auf der Südbahn nur Lokomtiven sehen, die Bremsenergie in die Fahrleitung rückspeisen können. DB-Regio möchte den RE5 aber teilweise mit BR111 fahren und die kann nicht rückspeisen. Hier laufen gerade ganz heiße Diskussionen und Gespräche... Und neue Loks beschaffen um dann in sechs Jahren keinen Zuschlag zu bekommen, macht niemand. Womit wir wieder beim gleichen Thema wären, warum gebrauchte Quietschies zum Einsatz kommen.
> > Das kann ich so nicht unterschreiben. In
> Stuttgart
> > werden sogenannte überschlagene Wenden
> > durchgeführt. Ein Zug der kurz vor 10:00
> ankommt,
> > fährt also nicht gleich wieder zurück, sondern
> > wird wegrangiert und erst zur Abfahrt kurz nach
> > 11:00 wieder bereitgestellt.
> > Das gleiche in Lindau. Auf Grund des IC118/119
> > steht eine Dosto-Garnitur in Lindau rum. Diese
> > wird seit ein paar Jahren nicht mehr vier
> Stunden
> > in Lindau abgestellt, sondern zwischen 12:00
> und
> > 16:00 wird auch in Lindau die überschlagene
> Wende
> > gemacht.
>
> Das Problem ist, dass eine Fahrtzeit von einer
> Stunde zwischen Stuttgart und Ulm mit Halten in
> Esslingen, Plochingen, Göppingen und Geislingen de
> facto nicht zu halten ist. Jedenfalls nicht in
> normalen Zeiten. Ich bin sehr gespannt, wie die
> Neukonzeption des RE5 nördlich von Ulm ab Dez.
> 2022 aussehen wird. Da wird der RE5 ab Stuttgart
> wohl in eine andere Fahrplanlage kommen. Mir ist
> aber völlig unklar, warum er dann laut
> Pressemitteilung des Verkehrsministeriums nicht
> mehr bis Lindau kommen soll.
Das wurde in der Fahrplankonferenz sogar erklärt, ich habe mir den Grund aber nicht gemerkt, da es für mich jetzt nicht so relevant war. Ich passe im Herbst in der FPLK aber auf und teile es mit.
Grüße,
diezge