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Wangen sz Der von der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) angekündigte Streik bis zum kommenden Sonntagmorgen dürfte die Region wieder mit voller Wucht treffen. Bei den Notfahrplänen der Deutschen Bahn stehen für die Verbindung Lindau–Memmingen nur fünf Worte: „Es findet kein Zugverkehr statt“. Viele Pendler finden deshalb den nunmehr achten GDL-Streik „nur noch nervig“.

Montag, kurz nach 13 Uhr. Pünktlich fährt die Regionalbahn 22879 aus Richtung Memmingen kommend in den Wangener Bahnhof ein. Der Steig ist schon prall gefüllt mit gut hundert Pendlern, vor allem Schüler. Sie wollen nach der Schule wieder nach Hause fahren, viele nach Kißlegg. Das klappt fahrplanmäßig. Um 13.10Uhr rollt die Regionalbahn los. Der Bahnsteig ist kurze Zeit später wieder leer. Das wird er zwischen Dienstag und Sonntagmorgen durchgängig sein.

Stressige Suche nach Alternativen
„Das hat mich schon genervt, als ich von dem Streik erfahren habe“, sagt Patrick Noseck, der zusammen mit Constantin Klein werktags zwischen Kißlegg und dem Wangener Wirtschaftsgymnasium hin und her pendelt. „Das ist für uns stressig, weil wir nach Ersatz suchen müssen.“ Die Alternativen lauten entweder Bus, der dann aber zu spät im WG ankommt und erst später heimfährt, Fahrgemeinschaften oder das Auto der Eltern. „Aber die müssen ja selber zur Arbeit“, so Klein.


Bahnfahrer suchen nach Alternativen
Mit denselben Problemen wird ab morgen eine Gruppe von vier Kißleggerinnen kämpfen, die nur wenige Meter weiter am Bahnsteig steht und die am Wangener Berufsschulzentrum die Mittlere Reife nachholen will. „Das ist jetzt schon das achte Mal, das die streiken, und gleich so lange“, sagt eine aus dem Quartett. „Wenn man deswegen in der Schule nur ein oder zwei Stunden fehlt, verpasst man gleich jede Menge Stoff.“

Ein trauriges Lied vom Bahnstreik kann auch Ajla Nicevic singen. Sie betreibt die „Ess-Bahn“, den Wangener Bahnhofskiosk, und musste bereits beim vergangenen GDL-Streik vor wenigen Wochen notgedrungen auf viele Kunden verzichten. „Da kommen nur ganz wenige vorbei“, sagt Nicevic. „Umsatztechnisch war das schon zwei Tage lang schlimm, aber jetzt die ganze Woche wird es ziemlich heftig.“

Heftig dürfte es die nächsten Tage auch für Hans Herrmann werden – aber im positiven Sinne. „Durch den Bahnstreik haben wir mehr Fahrgäste, viele bestellen die Fahrten auch vor“, sagt der Taxifahrer. „Wir sind da quasi der Ersatz-Zug oder Ersatz-Bus nach Kißlegg oder Leutkirch.“ Für jemand, der sonst keine Möglichkeit hat, dorthin zu kommen, kann das richtig teuer werden: zwischen 30 und 50 Euro kostet die Fahrt mit dem Taxi. Doch obwohl der Lokführer-Streik gut fürs Geschäft ist, hat Herrmann Mitleid mit den Bahnkunden: „Ich finde das eine Riesensauerei, die Leidtragenden sind nur die Reisenden.“

Nur Hergatz hat Anschluss
Mittlerweile sind alle in die Regionalbahn 22879 nach Aichstetten, über Kißlegg und Leutkirch, eingestiegen. Auch Georg Gallasch begibt sich an seinen Arbeitsplatz. „Ich bin Mitglied der GDL, aber ich bin Beamter und darf nicht streiken“, sagt der Lokführer. Ob und wo er bei Streiks eingesetzt werde, erfahre Gallasch erst bei Dienstantritt am selbigen Tag. Sprichts und setzt den gut gefüllten Zug in Gang. Fahrende Züge wird es von Dienstag bis mindestens Freitag auf der Allgäubahn-Strecke nicht geben, zwischen Kißlegg und Aulendorf gibt es einen Schienen-Ersatzverkehr im Zwei-Stunden-Takt. Zwischen Hergatz und Lindau verkehrt dagegen der Großteil der Regionalzüge.

Notfahrpläne zum Zugverkehr stehen online unter

www.bahn.de/blitz/view/
ThemaAutorKlicksDatum/Zeit

PM: Wangen ist für den Rest der Woche abgehängt

Hechter92304. Mai 2015 21:18

Fortsetzung:

Hechter82204. Mai 2015 21:25

Generelle Gedanken zu dem Thema und dem "Ersatzverkehr"

diesel-fan75005. Mai 2015 18:51

Re: Generelle Gedanken zu dem Thema und dem "Ersatzverkehr"

diezge66705. Mai 2015 20:23



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